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Vögel bevorzugen naturnah und vielfältig gestaltete Gärten. Vom Siedlungswachstum (von 1985-2009 plus 23% in der Schweiz) profitieren relativ wenige Vogelarten. Der Siedlungsraum wird zunehmend dichter bebaut und stärker versiegelt, die verbleibenden Grünräume werden häufig zu intensiv gepflegt oder naturfern gestaltet. Zusehends seltener werden Ruderalflächen und extensiv gepflegte Randstrukturen, welche ein reiches Samen- und Insektenangebot bieten würden.

 

Wir können, auch schon auf sehr kleinem Raum, Gegensteuer bieten, durch die Schaffung einer Vielfalt an Lebensräumen und Strukturen wie beispielsweise:

  • Hecken und Einzelsträucher (idealerweise inkl. Dorn- und Beerensträucher) mit Wildblumensäumen

  • Artenreiche Blumen-, Trocken- oder Feuchtwiesen

  • «Grüne Wände» mit Kletterpflanzen: insbesondere Efeu ist sehr beliebt, aber auch Rosen, Hopfen, Clematis oder Glyzinien an Hausfassaden, Pergola oder Zäunen

  • Begrünte Dächer

  • Bäume, insbesondere auch Hochstamm-Obstbäume und ältere Bäume mit abgestorbenen Ästen oder Baumhöhlen

  • Staudenbeete

  • Teiche, Tümpel und andere Wasserfassungen als Badeplätze und Tränke

  • Sand-, Kies- und Steinhaufen zum «Baden» und als Niststätten für bodenbewohnende Wildbienenarten

  • Totholz- und Asthaufen

  • Trockenmauern

  • Offene (nicht asphaltierte) Wege und Plätze

  • Nisthilfen

  • Wilde Ecken mit Beikräutern wie Artemisia, Rumex oder Stellaria

 

Bei den Pflanzen setzt man am besten auf einheimische Sorten: «Würde man die Gartenvögel fragen, welche Pflanzen sie bevorzugen, wäre die Antwort klar: Nur unsere heimische Flora bringt Insekten, Samen und Früchte in grosser Zahl hervor. Vogelfreunde sind deshalb unterwegs zum naturnahen Garten, die Lebensversicherung für Rotkehlchen und Co.» (Reinhard Witt)

PRIVATGÄRTEN

vogelgarten_sauerampfer.png
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Genauso wichtig ist auch eine naturschonende Pflege. Das Motto für Gärten, in denen sich Vögel wohlfühlen sollen, sowie naturnahes Gärtnern generell lautet «Weniger ist mehr» . 

 

Insbesondere das «Nicht-Aufräumen» des Gartens vor dem Winter ist elementar:

  • Abgeblühte Stauden und andere samentragende Pflanzen dürfen nicht abgeschnitten, sondern müssen stehen gelassen werden. Die Samen dienen den Vögeln im Winter als Nahrung.

  • Fallobst auf Wiesen oder Wildobst bilden ebenfalls wichtige Nahrungsquellen und sollten liegen gelassen werden.

  • Laub liegen lassen: Darunter überwintern Insekten, welche wiederum von Vögeln gefressen werden können.

  • Beete bedecken: Dies schützt den Boden vor Kälte und bietet – wie auch das Laub – Unterschlupf für Insekten.

  • Äste von Hecken- und Baumschnitten sollten zu einem Haufen aufgeschichtet werden. Sie bilden wichtigen Lebensraum für Insekten, was insektenfressenden Vögeln zugute kommt.

 

Diese Massnahmen helfen neben Vögeln auch Gartenbewohnern wie Igeln, Siebenschläfern, Fledermäusen oder Insekten, gut über den Winter zu kommen. Im Frühling kann das Stehengelassene dann zurückgeschnitten werden.

 

Wiesen sollten selektiv gemäht werden – idealerweise mit der Sense – damit wichtige Futterpflanzen nicht bereits vor der Samenbildung verschwinden. Das Schnittgut sollte einige Tage liegen gelassen und ausgeschüttelt werden, damit die Samen für die Vögel (und natürlich auch zur Versamung) liegen bleiben.

 

In Staudenbeeten sind – insbesondere in den ersten Jahren, bis sich eine Kombination etabliert hat – eventuell kleinere Eingriffe nötig, um die «stärkeren» Stauden etwas zu reduzieren, damit die «schwächeren» ebenfalls genug Platz zum Wachsen haben. Da für die Kombinationen im Shop jedoch Pflanzen aus den gleichen Lebensbereichen zusammengestellt wurden, sollte sich der Aufwand in Grenzen halten.

 

Hecken sollten während der Vegetationsruhe (November-März) geschnitten werden. Falls ein kleiner Pflegeschnitt während der Brutzeit doch nötig sein sollte, muss vorher kontrolliert werden, ob sich nicht bereits Vögel "eingenistet" haben. Falls dem so ist, muss dieser Teil der Hecke beim Schnitt grosszügig ausgespart werden.

 

Auf keinen Fall sind chemische Pestizide, Herbizide oder Dünger zu verwenden.

 

Folgt man generell den Praktiken des naturnahen Gärtnerns, ist den Vogelbeständen bereits sehr gedient.

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  • Kontaktiere uns bitte, falls du eine Mischung für einen anderen Zweck oder Vogel benötigst. Wir stellen dir gerne individuell eine Mischung oder Pflanzenlisten zusammen.

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